Bericht einer Kleinschenkerin vom Heimattreffen in Dinkelsbühl
Geschrieben von: Michael Albert   
Sonntag, den 08. Juli 2012 um 14:37 Uhr

25 Jahre in Deutschland
Zum ersten Mal beim Heimattreffen in Dinkelsbühl

Seit 25 Jahren lebe ich jetzt in Deutschland und war noch nie beim Heimattreffen in Dinkelsbühl dabei, weil es mich nicht wirklich interessiert hat. Aber zum Glück hat man sehr gute Freunde, die jedes Jahr nach Dinkelsbühl fahren und nicht lockergelassen haben bis sie uns soweit hatten einmal mit zu fahren.

"Kommt nur einmal mit" haben sie immer wieder gesagt, "man muss das einmal erleben, das ist wie ein Virus entweder es packt dich oder du fährst nie wieder hin." Und ich muss sagen, es hat mich gepackt!!!!

Eigentlich sollten wir nur so als Zaungäste mitfahren, bis dann am Vatertag alles umendschieden wurde.
Wir haben am Vatertag mit unseren Freunden bei uns im Garten gegrillt, im Gespräch kam dann das Thema Tracht. "Klaus hast du ein sächsisches Hemd? Hol es raus zieh es an Mensch das passt ja noch."
Unser Freund Michael Albert ist im Vorstand seiner Heimatgemeinde Trappold, für ihn stand fest Klaus muss bei seiner Gruppe mitmarschieren. Da ich aber nicht zurückstecken wollte habe ich meine Tracht auch aus dem Schrank geholt, sie passte sogar noch.
Also stand fest, wir fahren zum ersten Mal nach Dinkelsbühl und dann gleich mit Tracht und allem Drum und Dran. Ich bin mit gemischten Gefühlen nach Dinkelsbühl gefahren, weil ich nicht wusste was mich dort erwartet.

Der Auftackt des langen und schönen Wochenendes war dann das Benefiz-Konzert von Peter Maffay für sein Projekt in Radeln. Super Stimmung!!!
Am Samstag war dann Fußball angesagt, unser Freund Michael ist auch Trainer der Fußballmannschaft aus Trappold da haben wir die Jungs angefeuert, Mici gegessen und sehr viel Spaß gehabt.
Samstagabend ging`s dann ins Bierzelt, wenn über 3000 Sachsen feiern, da wackelt das Zelt. Bomben Stimmung und wir mittendrin, es war der Wahnsinn!!!!!!

Der Höhepunkt des Festes dann der Trachtenumzug am Sonntagvormittag, ich kam mir vor wie in der Zeit zurückversetzt. Vor 25 Jahren an unserer Hochzeit, habe ich zum letzten Mal die Tracht angehabt.
Beim Aufstellen haben uns die Mitglieder der Gemeinde Trappold sehr nett empfangen und begrüßt. Die Vorsitzende hat dann einen sehr schönen Satz gesagt: "Natürlich dürft ihr bei uns mitlaufen, wir sind doch alle Sachsen."
Der Festzug war sehr schön, die vielen unterschiedlichen Trachten und doch hatten wir alle eins gemeinsam, die gleichen Wurzeln. Es war ein gutes Gefühl ein Teil des Ganzen zu sein.
Am Sonntagabend hat der Jürgen aus Siebenbürgen mit der Gruppe Amazonas Express, vor der Schranne ein Heimatliederkonzert veranstaltet das war sehr bewegend, alle die alten vertrauten Lieder die jeder mitsingen konnte und ganz zum Schluss "wahre Freundschaft" da ist kein Auge trocken geblieben.
Ein wunderbarer und sehr ergreifender Abschluss war der Fackelzug zum Heldendenkmal.
Wir sind erst am Montag nach Hause gefahren, voller schöner Eindrücke und Emotionen, wir waren sehr froh das alles miterlebt zu haben. Wir sind unseren Freunden sehr dankbar dass sie nicht locker gelassen haben.

Eins steht jetzt schon fest, wir sind nächstes Jahr mit unseren Freunden wieder dabei. Vieleicht bekommt unsere HOG Kleinschenk auch eine Gruppe zusammen die unser Dorf in Dinkelsbühl vertritt, das wäre schön.
Ganz liebe Grüße an alle Kleinschenker und alle die diesen Bericht lesen.

Anneliese Schuster